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Zehn Fäuste für ein Ziel

+++A-Jugend-Mannschaft fährt jetzt zu den Süddeutschen Meisterschaften+++

 

Am kommenden Wochenende schlägt für die männlichen A-Jugend-Faustballer aus Bad Frankenhausen die berühmte „Stunde der Wahrheit". Bei der „Süddeutschen Meisterschaft" in Gernrode wollen die sympathischen Jungs den Freistaat Thüringen gegen Teams aus Sachsen und Bayern würdig vertreten.

„Wenn´s optimal läuft", orakelt VSG 70-Faustball-Chef Klaus Mendler, „dann ist sogar das Überspringen der Qualifikationshürde für die Deutschen Meisterschaften im Sachsen-Anhaltinischen Barby drin". Doch soweit mag und will der 42-jährige Trainer des Teams, Hans-Jürgen Zacher, noch gar nicht denken. „Wenn-gleich, wie er beim Training am Freitagabend gegenüber dieser Zeitung schon wieder selbstbewusst konstatierte, „meine Spieler begabt, technisch versiert und mit viel Spielwitz gewappnet sind".

Lohn für die harte Trainingsarbeit in den letzten drei Jahren sei schließlich ein eindrucksvoller zweiter Platz bei den Thüringer  Landesmeisterschaften gewesen. Um das hochgesteckte Ziel zu erreichen, unter Deutschlands besten Teams mitmischen zu können, müssen sich die mit durchschnittlich drei Jahren Wettkampferfahrung ausgestatteten Frankenhäuser aber erst einmal wenigstens den Weg in die Endrunde bei den Süddeutschen Meisterschaften bahnen und am Samstag die Vorrunde überstehen. In Gruppe D treffen die Zacher-Schützlinge auf Hohenklingen, Segnitz und Vaihingen- Teams aus Bayern und Schwaben, die den Kurstädtern das Leben sicher schwer machen werden. Zumal Vaihingen amtierender Deutscher Meister ist. Das bedeutet auf der anderen Seite, dass nicht-wie etwa im Mädchenbereich-zwei, sondern gleich drei Jungenmannschaften im Eichsfeld die Fahrkarten für die Deutschen Meisterschaften ergattern können.

„Schürfwunden wären das geringste Übel. Wenn man erst einmal auf dem Feld steht, dann will niemand der fünf Jungs als Verlierer wieder vom Platz stiefeln. Man fightet um jeden Ball und hat auch vor den rasant mit 150 Stundenkilometern über das Zwei-Meter-Netz fliegenden Bällen keine Angst", weiß der 16-jährige Christopher Finke.

Seine Mannschaftskollegen geben ihm da unbedingt Recht. So war es nicht verwunderlich das die 16- bis 18-jährigen beim letzten Training jede Kraftreserve mobilisierten und die verschiedensten Schlagtechniken und Stellungsvarianten ausprobierten.

„Nur die Trainingsbedingungen sind für uns im Vergleich zu den Voraussetzungen anderer Vereine alles andere als ideal", bedauert Klaus Mendler, dass man als Faustballabteilung trotz guter sportlicher Erfolge eine Art „Stiefkind-Funktion" einnehme. Weil der völlig desolate Rasenplatz im Wipper-Stadion zur Zeit gesperrt ist, bleibt dem Team nichts anderes übrig, als auf dem ebenfalls sehr holprigen Rasen unterhalb des Stadions zu trainieren. Hier verspringen die Bälle nicht nur einmal, sondern oft mehrfach hintereinander.

Klaus Mendler, der seit 1964 Faustball spielt, ist schon dankbar, dass im letzten Jahr für diesen Platz über 20000 Mark (10200€) Fördermittel flossen. Mit Arbeitseinsätzen und weiteren freiwilligen Arbeitsstunden werde der Platz eines Tages eine feste Lösung sein, glaubt Mendler.

Bereits heute laufen die Vorbereitungen für das Knopfmacher-Jubiläumsturnier auf Hochtouren. Dieses findet nach TA-Informationen Ende September statt. Was vor 20 Jahren mit zehn Knopfbeuteln und 50 DDR-Mark begann, fand später eine Rekord-Beteiligung  von 16 Teams und gilt laut Klaus Mendler inzwischen als eines der renommiertesten Turniere der Feldsaison in den neuen Bundesländern. „Der Stadt bringt es Kaufkraft für ein Wochenende", so Mendler.

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