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Wie die Jungen so die Alten

+++Faustball Landesmeisterschaften, Frankenhäuser Männer und Mädels überraschen die Gegner und sich selbst+++

 

Zwei Thüringer Landesmeisterschaften richteten die Faustballer von der VSG 70 Bad Frankenhausen am Wochenende aus. Beide Male glänzte der Lohn für die Gastgeber in Bronze.

Zur Eröffnung der Thüringer Ü-40 Hallenmeisterschaften am frühen Sonntagmorgen begrüßte Frankenhausens Bürgermeister Karl-Josef Ringleb sieben Mannschaften und wünschte allen optimale sportliche Erfolge. Leider hatten die Zeulenrodaer Faustballer ihre Teilnahme am Vortag abgesagt. So zählte die Frankenhäuser Gruppe A nur drei Mannschaften.

Das erste Spiel, es ging für die VSG gegen die favorisierten Männer aus Greiz-Kurtschau und deren Verbandsliga-Überschläger, wurde bei dieser Konstellation schon zum vorweg genommenen Endspiel. Denn danach wartete schließlich noch Bachfeld. Die VSG-Männer legten los wie die Feuerwehr, war in der Abwehr ganz sicher und glänzte an der Leine mit klugem und platzierten Überspiel. Die Frankenhäuser hauten den Greizern die Bälle sprichwörtlich um die Ohren. Die 8:0 Führung beeindruckte den Gegner sichtlich. Zur Halbzeit führten die Gastgeber 12:3 und ließen sich auch in der zweiten Hälfte nicht vom Kurs abbringen. Die VSG-ler wollten diesen Sieg! Zwar gelangen dem Greizer Überschläger einige gut platzierte harte Schläge, aber das konnten auch die Kurstädter. Über die Stationen 16:8 und 17:9, danach schaltete die VSG einen Gang zurück, gelang ein 17:13 Sieg.

Im Spiel gegen die Top-Favoriten aus Bachfeld schonten sich die Frankenhäuser. Sie wollten angesichts der bereits gefallenen Gruppenentscheidung Kräfte sparen und spielten „nur" mit. Bachfeld siegte mit 23:13 und wies auch die Greizer mit 23:14 klar in die Schranken.

In der anderen Vierer-Gruppe B ging es ebenfalls turbulent zu, obwohl auch hier ein Team klar den Ton angab. Schleusingen holte sich drei sichere Siege. Sömmerda, Veilsdorf und Zella-Mehlis schlugen sich gegenseitig mit jeweils nur einem einzigen Ball Unterschied. Das große Zählen begann und machte Zella-Mehlis (-9 Bälle) zum Gruppen-Vize und Halbfinalteilnehmer. Veilsdorf (-10) und Sömmerda (-11) mussten ihre Medaillenhoffnungen  hingegen begraben.

Im ersten Halbfinale trafen die Frankenhäuser auf  auf die Schleusinger, beide Teams hatten sich viel vorgenommen. In einem munteren, lange Zeit ausgeglichenem  Spiel schafften die VSG-Männer immer wieder den Schulterschluss, um gleich anschließend vermeidbare Fehler zuzulassen. Zur Halbzeit lagen sie 8:10 hinten. Mitte der zweiten Halbzeit setzte sich Schleusingen vorentscheidend ab (11:16). Das Spiel, Endstand 12:20, war gelaufen.

Das zweite Halbfinale entschied Bachfeld gegen Zella-Mehlis klar mit 29:13 Bällen für sich. Im kleinen Finale zwischen den Frankenhäusern und Zella-Mehlis, einer cleveren und ausgebufften Mannschaft, ging es von Anfang an hart zur Sache. Es kam zu relativ langen Ballwechseln, da auf beiden Seiten mit letztem Einsatz gekämpft wurde. Nach der Führung von Zella-Mehlis (6:4) machten die Kurstädter mit Diagonalschlägen und kurzen Bällen mächtig Druck im Angriff. Zur Pause lagen die Gastgeber 9:8 vorn und machten danach unbeirrt weiter. Beim 14:11schien alles für die Frankenhäuser zu laufen, doch Zella-Mehlis gab sich nicht auf und erreichte beim 14:14 den Ausgleich. Es blieb nun knapp, beim Stand von 15:15 waren noch anderthalb Minuten zu spielen. Die Abwehr der VSG stand jetzt sicher und ermöglichte mit dem 18:15 den entscheidenden Vorsprung herauszuholen. Die letzten beiden Bälle wurden den Gästen gut geschrieben. Doch das machte nichts! 18:17, Abpfiff, Bronze und Jubel. Damit hätten im Bad Frankenhäuser Lager selbst die kühnsten Optimisten nicht gerechnet.

Landesmeister wurden in einem echten Final-Leckerbissen der TSV Bachfeld durch einen 19:14 Erfolg über Schleusingen. Vor allem die Ex-Nationalspieler im Bachfelder Trikot zeigten lehrbuchreife Aktionen.

Die VSG-Ü40-Männer wiederholten mit dem Bronze-Coup das Resultat der A-Jugend Mädchen vom Vortag. Dabei war für die jungen Damen vielleicht sogar noch etwas mehr drin. Sie verloren ihr Halbfinale gegen Seebergens Erste zwar nach Sätzen klar 0:2, aber nach Bällen 12:15 und 13:15 denkbar knapp. Das kleine Finale, nach Aussage von Klaus-Dieter Mendler das beste Spiel des Jahres der VSG-Mädchen, gewannen die Frankenhäuserinnen gegen den TV 98 Erfurt deutlich mit 2:0 (15:10, 15:8).

Landesmeister wurden nach einem reinen Seeberger Finale, die Erste des SV Fortuna Seebergen mit einem 2:1 über die Zweite.

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