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Frankenhäuser Faustballer trotz personeller Not auf dem Podium

+++Gastgeber belegt beim 32. Knopfmacher-Pokalturnier Rang drei. Vienenburg/Salzgitter verteidigt Vorjahrestitel+++

 

Musikalisch stimmte die Abstimmung des Textes der Sportfreunde Stiller, die durch die Lautsprecher im Stadion „An der Wipper" hallten, nicht ganz mit dem Geschehen auf dem Rasen. „Ist deine Hand eine Faust, machst du sie wieder auf", singt die bayrische Band in ihrem Lied „Applaus, Applaus". Tatsächlich aber blieben die Hände geballt und geschlossen. Immerhin waren in Bad Frankenhausen wieder die Faustballer zum inzwischen 32. Knopfmacher-Pokalturnier der gastgebenden VSG 70 aktiv.

Das weit und breit größte Faustball-Championat in der Umgebung ist das „Kind" vom Frankenhäuser Faustball-Chef Klaus-Dieter Mendler, der wohl wie kaum einer weiß sein Jubiläum im Stillen feiert. Seit nunmehr 30 Jahren sind die Frankenhäuser Faustballer unter seiner Führungsriege aktiv. Auch im Jubiläumsjahr gibt es keine Geschenke, wie Mendler bemerkt hat. Die Faustballer haben wie viele andere Vereine und Sportarten auch so ihre Probleme mit dem Nachwuchs.

Wobei das Wort „Nachwuchs" im Faustball gar nicht so wörtlich genommen werden muss. „Ein alter Fußballer ist immer noch ein junger Faustballer. man kann auch noch mit 30 Jahren oder älter anfangen", bekräftigt Mendler, der auf der Suche nach neuen Mitgliedern und Aktiven ist.

Zum heimischen Knopfmacher-Pokalturnier hatten nicht nur, aber vor allem die Frankenhäuser Personalsorgen. Erst der am Freitagabend 20 Uhr von der Arbeit aus Russland zurückgekehrte Hans Zacher rettete am Samstagmorgen sofort auf dem Platz stehend mit seiner Teilnahme das Zustandekommen zweier Frankenhäuser Mannschaften beim Turnier. Viele andere Aktive, unter anderem auch Zachers Sohn Thomas, immerhin Bundesligaspieler, fielen aus. Der Filius steckt gerade mitten in seiner Prüfung zum Steuerberater. „Das geht natürlich vor", hat Mendler Verständnis.

Die Kurstädter liehen sich für ihre zwei Teams Spieler von anderen Mannschaften aus, um den Kader voll zu bekommen. „Wir sind eben eine verschworene Gemeinschaft", freute sich Mendler, der seit kurzem auch zwei aus einer längeren Pause zurückgekehrten Frauen in seiner Faustballer-Sparte als Mitglieder wieder begrüßen durfte.

„Wir hoffen dennoch auf Neugierige, die sich uns einmal anschauen und vorbei schnuppern wollen", so Mendler. Immer freitags 18.30 Uhr trainieren die Frankenhäuser Faustballer in der Zweifelderhalle in der Bahnhofstraße. „Mitbringen muss da keiner etwas, außer Spaß. Regeln und Technik vermitteln wir schon", erklärt der Sektionschef.

Für sein Turnier musste er am Freitagabend noch drei Absagen von Teams verkraften, weshalb diesmal „nur" zwölf Mannschaften bei dem perfekt organisierten Wettkampf teilnahmen. Der Sieg ging wie schon im Vorjahr an die Spielgemeinschaft Vienenburg/Salzgitter, die sich den Triumph durch einen knappen 19:18 Sieg über den zweitplatzierten SV Sömmerda sicherte.

Die Frankenhäuser Reserve wurde zwar Letzter, hat sich aber achtbar geschlagen und sogar Buna-Schkopau ein Unentschieden abgeknöpft, während die erste Mannschaft der Kurstädter sogar als Dritter vor Serienstarter Lok Rangsdorf (31. Teilnahme) auf dem Podium landete und sich damit für den undankbaren  vierten Platz aus dem Vorjahr revanchierte. Da musste auch Mendler applaudieren, für den die gute Platzierung vielleicht doch ein kleines Geschenk zum 30-jährigen Jubiläum als Sektionschef ist.

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